Gutingi All Along the Watchtower Zweiter Weltkrieg

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Die letzte Krieghandlung in und um Göttingen war im April 1945. (English below)

Nazi-Göttingen, eine Hochburg des Todeskults, fiel ohne nenneswerte Kampfhandlungen im April 1945 in die Hände der US Army 2nd Infantry, nachdem die Nazi-Anführer die Flucht ergriffen hatten.

Es fanden natürlich trotzdem Gefechte in der Umgebung statt, und es gab Tote, hauptsächlich unter den deutschen Militäreinheiten. Auf den Fiedhöfen tragen viele Gräber des zweiten Weltkriegs ein Todesdatum im April. Die US-Army nahm 8.000 Soldaten gefangen, 3.000 davon befanden sich in den 20 Militärlazaretten der Stadt. Die noch funktionierenden Teile der Wehrmacht und SS-Fomationen hatten die Stadt verlassen, um auf Befehl des SS-Reichsführers Heinrich Himmler eine letzte Schlacht um die „Festung Harz“ zu schlagen.

Denkmäler
Obwohl es keine als solche gekennzeichneten Schlachtfelder oder erwähnenswerte Bunker in der Göttinger Landschaft gibt, sind dennoch Spuren davon zu erkennen. Auf dem göttinger Friedhof ruhen fast tausend Tote, von denen viele im zweiten Weltkrieg umgekommen waren, ausserem existieren noch kleinere Friedhöfe mit zahlreichen Gräbern aus dieser Zeit, beispielsweise in Weende, Friedland, Witzenhausen. In manchen Dörfern sieht man noch kleinere Ruhestätten mit nur ein oder zwei etc. Kriegsgräbern, oft eine Mischung von Soldaten, Zwangsarbeitern, Kriegsgefangene und Zivilisten.

Ausserdem gibt es jene Denkmäler, die an die Hölle der „Endlösung“ erinnern; über die ganze Stadt verteilt sind Örtlichkeiten gekennzeichnet, die mit dem Völkermord  in Verbindung gebracht werden – ein Denkmal am Bahnhof, wo Menschen zum Abtransport in Todeslager zusammengetrieben wurden, das Gestapo-Hauptquartier mit einem Gedenkstein, der den Namen eines ortsansässigen Nazigegners trägt, und das Judendenkmal wo einst die Synagoge stand, bevor sie in der Kristallnacht niedergebrannt wurde. Im jüdischen Friedhof in Göttingen befinden sich sowohl ein Massengrab, als auch indivuduelle Familiengräber zur Erinnerung an den Tod von Angehörigen, die Auschwitz und anderswo ermordet worden waren, und deren letzte Ruhestätte unbekannt ist.

Kampfhandlungen
Als Teil seiner Berichterstattung über das Ende des zweiten Weltkriegs berichtete das Götttinger Tageblatt, dass Panzer der US-Army in der Calsowstraße, unweit des Jerome-Pavillions in den Schillerwiesen (Startpunkt unserer Radtour) den Kampf mit Teilen einer deutschen Nachhut aufnahmen. Nicht weit davon ist der Standort eines Luftangriffskommandos in der ehemaligen Levinschen Villa, Merkelstraße 4, der von US- Artillerie beschossen wurde.

Deutsche Armeeeinheiten dürften auf dem Rückzug an dem Pavillion vorbeigezogen sein, der an der Route zum Harz steht.

Anderwo im April 1945, auf der Landstraße L574 zwischen Klein Lengden und Mackenrode trafen Teile der US 2nd Infantry Division auf zwei deutsche Kolonnen, die größtenteils aufgerieben wurden, mit vielen Toten und Verwundeten.

Weitere Kampfhandlungen oder Scharmützel fanden in Hardegesen, Harste, Grossenrode, Geismar und Diemarden statt, um nur einige zu nennen, zur größten „Schlacht“ kam es jedoch, als die US 3rd Armoured Division bei Bovenden in der Nähe von Lenglern (siehe Videolink unten) erfolgreich einen Gegenangriff von SS-Panzern abwehrte. Wieder gab es auf der deutschen Seite viele Tote und Verwundete – gut ausgerüstete und kampferfahrene Amerikaner stießen auf deutsche Verbände, die enorm geschwächt waren. Oft war deren Truppenstärke halbiert, und manche bestanden nur noch aus Kindersoldaten und älteren Männern, während die US-Streitkräfte sich gerade erfolgreich vom Omaha-Beach durch Frankreich gekämpft, die Bulge-Schlacht geschlagen, die Brücke von Remagen und die Wesrer gesichert hatten.

Big Bang
Eine große Befürchtung war, dass die Nazis die Munitionsfabrik in Lenglern im Zuge ihres Rückzugs sprengen würden, was einen Krater von 30 km Durchmesser zur Folge gehabt hätte, und Göttingen mittendrin. Glücklicherweise rannten die Führungskräfte der Nazis trotz der Order, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen und keinesfalls Kampfmittel in Feindeshand fallen zu lassen, einfach davon, und die einfachen Soldaten ignorierten diesen typischerweise sinnlos grausamen Befehl. Auch die in einem Arbeitslager bei Harste (ein ehemaliges Schloss) gefangengehaltenen Zwangsarbeiter, von denen viele aus Franrkeich kamen, wurden dadurch verschont.

Vor April 1945 kamen die Bürger Göttingens (und Umgebung) hauptsächlich in Gestalt von den zahlreichen Verwundeten und Vertriebenen, die in die Stadt kamen, direkt mit dem Kriegsgeschehen in Berührung. Manche mögen, z. B. auch durch direkten Kontakt, gewusst haben, dass Zwangsarbeiter  in der Stadt eingesetzt waren, oder beobachtet haben, wie Menschentransporte von Göttingen aus ins Ungewisse geschickt wurden, aber nicht gewagt haben, offen darüber zu reden, aus Angst vor einem nächtlichen Gastapo-Besuch. Es waren jedoch die Luftangriffe der Alliierten, welche die Göttinger direkt mit der Gewalttätigkeit des Krieges konfrontierten, und wovon auch die meisten Todesopfer herrührten, obwohl Göttingen im Vergleich zu so vielen anderen deutschen Städten wesentlich weniger betroffen war.

Wie in Göttingen, wo es zu hauptsächlich Zerstörungen am Bahnhof kam, wurde auch der Northeimer Bahnhof zerbombt, während Hannover und Kassel fast vollständig in Schutt und Asche gelegt wurden.

Die Ruinen der Warten, die einst die ganze Stadt umringten, zeugen ebenso von einer Epoche der Gewalt und Zerstörung, wie auf den Friedhöfen die Kriegsgräber der neueren Geschichte. Seit dem 8. Mai 1945 erfreut sich Göttingen einer der längsten Friedensperioden seiner Geschichte, und der Mitteleuropas, und das, obwohl es sich in einer potentiellen Killing-Zone am ehemaligen „eisernen Vorhang“ befand, wo sich die Kampfeinheiten des Warschauer Pakts und der NATO im kalten Krieg gegenüberstanden. Eines der besten Denkmäler, das man dem Freden setzte, ist das Kerstlingerröder Feld im Göttinger Wald, das bis zu den frühen 90er Jahren ein wichtiger Panzerstützpunkt der NATO war.

Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg ist sehr gut im Flüchtlingsmuseum in Friedland dokumentiert, wo so viele deutsche Soldaten und Zivilisten das Durchgangslager passierten.

Mehr zum Luftkrieg hier.

Großes Bild oben
Das US Army 16th Infantry-Regiment in St. Andreasberg, Harz, nach einem schweren Gefecht.

The most recent warfare fought in and around Göttingen was in April 1945.

Nazi Göttingen (it was a hotbed for the death cult) fell in April 1945 to the US Army 2nd Infantry with hardly a shot being fired after the Nazi gang leaders ran.

Nonetheless there was some fighting in the area, and people died mostly amongst German military units. Many of the World War two era dead in cemeteries have an April 1945 date of death stated. The US Army took into captivity 8,000 prisoners including 3,000 found from within the 20 military hospitals located in the city. Most of the still functioning Wehrmacht and SS formations had escaped to make a final stand at “Fortress Harz” as ordered by SS Reichsführer Heinrich Himmler.

Memorials
Although there are no marked battle sites or notable bunkers in the landscape around Göttingen the traces of war are there to be seen. In the Göttingen Friedhof lie almost two thousand dead many of which were killed in World War Two, there are also smaller cemeteries containing numerous dead such as at Weende, Friedland, Witzenhausen. There are even smaller final resting places for one or two etc. in many villages. A mix of soldiers, forced labourers, prisoners of war, refugees, and civilians can be found in these plots.

There are memorials which highlight the hell that was the ´Final Solution’ and across the city locations are marked as being part of the genocidal Holocaust – a memorial at the station where people were herded together for transport to the death camps, the gestapo headquarters marked by a stone naming a local anti-Nazi and the Juden Denkmal where once a synagogue stood before it was burnt down on Kristallnacht. In the Göttingen Jewish Cemetery you will find a mass grave, separate plots of those who died in the city during transit and individual family graves expressing the loss of loved ones murdered at Auschwitz and elsewhere who have no known grave.

Fighting
The Göttingen Tageblatt newspaper as part of their coverage of the end of World War Two reported that US Army tanks engaged German rear guard elements at Calsow Strasse just a short distance from the Jerome Pavilion at the Schillerwiesen (our ride start point). Also close by is the location of an air raid command post in the former Levin villa, Merkelstrasse 4 and this was subjected to US artillery fire.

German army units would have retreated past the Pavilion and through the area as it links to the road to the Harz Mountains.

Elsewhere in the final days of World War Two along the L574 road between Klein Lengden and Mackenrode in April 1945, elements of the US 2nd Infantry Division went into action against two German columns most of which was destroyed with many casualties sustained.

Further firefights or skirmishes happened at Hardegesen, Harste, Grossenrode, Geismar and Diemarden (to name a few), but the biggest ´battle´ was when the US 3rd Armoured Division successfully fought off a counter-attack conducted by a SS Panzer force outside of Bovenden near Lenglern (see video link below). This once more saw many casualties on the German side as the well-equipped and combat experienced Americans battled with weakened German formations. These were often at half strength and some were composed of child soldiers and older men while the US forces had successfully fought from Omaha Beach, through France, taken part in the Battle of the Bulge, been at the bloody battle of the Hurtgen Forest and crossed the Rhine, securing the Remagen Bridge and then the Weser River.

Big Bang
A big fear for many was that the huge munitions facility at Lenglern would be blown up by the retreating Nazis. Had they done so it would have caused a 30km blast area which would have included Göttingen. Thankfully despite orders to fight to the death and not allow military hardware fall into the hands of the enemy, the Nazis just ran, and ordinary soldiers ignored this typically pointlessly cruel order. It also meant that the forced labourers, many of which were French held at a work camp at close by Harste (once also a site of a castle) were spared death.

Prior to April 1945 for most citizens of Göttingen and its surrounds the Second World War directly came to them when the city saw large numbers of wounded and displaced people arriving in it. Some may have had contact or knowledge of the people forced to work in the city or had witnessed the night-time transportation of people to a fate unknown but did not speak out for fear of a Gestapo knock on the door. But it was Allied air attacks that directly brought the violence of war to Göttingen and the highest numbers of deaths of German civilians is from aerial bombing even though it was not hit as bad as so many other cities.

Like Göttingen where the railway station took the brunt of the damage the nearby Northeim the station was destroyed whilst the cities of Hannover and Kassel were almost totally reduced to rubble.

The ruins of the Wartes that once ringed the city tell of an age of violence and fear of that time as do the war time graves today which tell a more modern story. Since May 8, 1945 one of the longest periods of peace in history of Göttingen and of Central Europe has prevailed despite the city spending this period situated in the potential killing zone close to the former ‘Iron Curtain’ where the forces of the Warsaw Pact and NATO faced off during the Cold War. One of the best best monuments to this peace is the Göttingen Wald situated at Kerstlingeroder Feld which was an important NATO Panzer Base up to the early 1990s.

The aftermath of WW2 is well documented at the Friedland Transit Camp Museum where so many German soldiers and civilians passed through.

More here about the Air War.

Main Picture
The US Army 16th infantry regiment in St Andreasberg, Harz after heavy fighting.

Videos
Tank action at Lenglern/Bovenden/Panzer bei Lenglern/Bovenden

https://www.criticalpast.com/video/65675056463_11th-Armored-Division_World-War-II_tanks-cross-open-field_ruined-village_infantrymen_rubble

The US Army advancing toward Göttingen/Die US-Army auf dem Vormarsch nach Göttingen

https://www.youtube.com/watch?v=wcRSL8Fg3vA

Berlin 1945: https://www.youtube.com/watch?v=Hwy8SzVmWGc

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